April 2014- Woche 30-34

Professionelle Riechorgan-Auscheidungssekrets-Reinigungskraft- 05.04.2014 (Woche 30)

 

...oder: Naseputzerin.

Schon lange ist mal wieder ein Blog über die Arbeit fällig und heute gehts um die Arbeit im Kindergarten.

Und zu dieser Arbeit gehört zwangsläufig so etwas wie Naseputzen. Wenn gleich viele Kinder kränkeln komme ich mir eben wie eine professionelle Naseputzerin vor.

Aber ich mag meine Arbeit dort wirklich wirklich gern. Neulich hatten wir eine Präsentation, zu der die Eltern eingeladen wurden. Präsentiert wurden selbstgemachte Werke, gebastelt aus Müll. Also mit Flaschen, Tetra-Packs, Röhrchen, Flaschendeckeln und so weiter. Dazu haben die Lehrerinnen ein paar Sachen zu Recycling gesagt. Es ist immer wieder traurig, wie wenig man in diesem Land über Recycling weiß.

Aber ich schweife ab.

Ich weiß sehr genau, dass die beiden Lehrerinnen Rosalia und Innosencia im Kindergarten ohne mich auskommen können, aber ich weiß auch, dass es eine ungemeine Hilfe ist, dass ich da bin. Ich versuche ihnen so gut es geht Arbeit abzunehmen und mich einzubringen. Ich gebe zu, dass es seine Zeit mit dem Namen lernen gebaucht hat. Aber das schiebe ich darauf, dass ich die meisten Namen noch nie im Leben vorher gehört habe. Da gibt es Jhironny, Farathelaine, und ähnliches und dazu kommen 3 Dianas, 3 Carlos und mindestens 6 die Angel heißen.

Von einem dieser Angels und einem anderen Jungen, der Isaac heißt, werde ich jeden Morgen mit einem lauten "Bueeen Diiiia" begrüßt und wenn ich gehe mit einem "Adiooos Prooofee" verabschiedet.

Und so ist was am Anfang noch schwierig war jetzt kein Problem mehr; da die Kinder mich kennen, kommen sie auch zu mir, wenn sie irgendjemand gehauen hat oder ihnen das Spielzeugauto weggenommen wurde oder sonst etwas. Aber natürlich kommen sie auch, weil sie auf meinen Schoss sitzen oder mit mir spielen wollen. Ich hätte von mir selbst nie gedacht, wie gut ich mit so kleinen Kindern zurechtkommen kann, aber im Grunde ist es so simpel. Einfache Probleme, einfache Lösungen.

Schon jetzt bin ich traurig, dass ich in ca. 5 Monaten alle die Kinder hierlassen muss, wenn ich wieder nach Hause komme.