Februar 2014- Woche 21-24

Fortsetzung- 05.02.14 (Woche 21)

 

Also gut, weiter gehts.

 

Pico Duarte Teil 2

 

Also nach einer kalten Nacht gings am Samstag auf zum Gipfel und danach wieder zurück ins Camp.

Nach den 18km fast durchgehend bergauf, konnte ich diesen Tag etwas optimistischer angehen. Es hieß 5km rauf und 5km dann wieder runter.

Es war zwar sonnig, aber wurde doch recht kühl für die Dominikanische Republik und mit der Zeit wurde auch die Luft dünner und das Atmen schwerer. Immerhin kamen zu diesen 5km noch einmal 637 Höhenmeter dazu.

Ich muss dazu ehrlich gestehen...ich erinner mich nichtmehr allzu gut daran, besonders weil unsere Guides direkt hinter mir hoch GETANZT sind. So oft wie sie schon oben waren, war das für die nämlich nichts und haben den ganzen Weg entlang gesungen.

Aber auch das ist fast vergessen, denn nach den 5km kam der Höhepunkt, im wahrsten Sinne des Wortes!

Allein das Gefühl zu wissen, dass man am Höchsten Punkt der gesamten Karibik steht ist unglaublich. Die Aussicht war dabei natürlich auch nicht schlecht.

Für einen kurzen Augenblick konnte man einfach genießen, was man geschafft hat und die saubere Luft (die es in Santo Domingo definitiv nicht gibt) einatmen.

Und dann....gings wieder zurück ins Camp. Gut gelaunt, aber erschöpft.

Am Abend, als alle am Lagerfeuer saßen, gab es dann eine Art Witzerunde. Bzw vor allem einer hat Witze erzählt. Sie waren schwer zu verstehen, aber das ging schon, das Problem war, dass sie nicht witzig waren. Während die Dominikaner fast auf dem Boden lagen vor lachen, saß die ganze Deutsche Ecke gelangweilt da. Ich fürchte, Witze sind ziemlich Kulturabhängig. 

Nach dieser weiteren interessanten Erfahrung, gings wieder in den Schlafsack, gewappnet für eine weitere seeeeeeeeeeehr kalte Nacht.

Kabelprobleme- 14.02.14 (Woche 22)

 

Nicht immer kann ich mich dafuer entscheiden, ob ich blogge oder nicht.. In der letzten Woche wurden gleich zwei Mal Internetkabel gestohlen, und so hatte das ganze Viertel hier kein Internet.

 

Pico Duarte Teil 3

 

Ich machs kurz. Nach zwei Tagen wandern, waren alle Kraftreserven verbraucht und so wusste ich schon von Anfang an, dass es nicht leicht werden wuerde.

Am Sonntag standen wir in aller fruehe auf und nachdem alles zusammengepackt war, liefen wir los, den Sonnenaufgang im Blick. Der erste Teil war am schwierigsten, da es zuerst ein ganzes Stueck aufwaerts ging. Ich weiss nciht wie, aber irgendwie konnte ich mich zusammenreissen und in meinem ganz eigenen Rhytmus und alleine bewaeltigte ich dieses Stueck ohne eine Pause zu machen. Von dort an hiess es stundenlang bergab. Ich hatte das vorher gewusst und trotzdem war ich nicht auf eine Sache vorbereitet: mit wachsendem Staunen, musste ich bemerken, was wir an Tag 1 wirklich gelaufen waren. Es nahm und nahm einfach kein Ende...immer weiter und weiter bergab. Inzwischen taten mir die Blasen an den Fuessen mehr als nur weh, meine Beine wollten nichtmehr und die unbequemen Naechte machten sich auch bemerkt. Und trotzdem lenkte mich immer und immer wieder die Frage ab: Wie um Himmels willen konnte ich an dem ersten Tag so weit und so lange bergauf laufen?!?!?

Doch irgendwann war wieder der Ausgangspunkt in Sicht.

3 Tage wandern, 2 unbequeme und kalte Naechte, recht gutes Essen, viiiiiiel Spass und ein sehr einpraegsamer Ausblick spaeter, stand ich wieder am gleichen Ort, wollte nur eine heisse Dusche (die ich im Leben nicht bekommen konnte) und in mein Bett.

Wieder zurueck zu Hause fiel ich meiner lachenden Gastmutter um den Hals und danach in mein schoenes, weiches Bett.

Valentinstag- 16.02.14 (Woche 23)

 

Man kennt aus den Filmen ja, wie es so mit dem Valentinstag in den USA aussieht, aber auch hier hat dieser Tag einiges an Bedeutung.

Ähnlich wie zu Weihnachten wurde eine Abteilung im Supermarkt umgeräumt. Es gab unendlich viel Schokolade, Plüsch-Herz-Sachen und andere Dinge (wie Geschirr) in rot.

Am Tag selber trägt man hier natürlich auch die Farbe der Liebe, rot, und beschenkt seinen Partner und je nach dem auch Kollegen, Freunde oder Familie.

 

Heute fahren wir zu unserem Zwischenseminar. Wir haben dieses mit den beiden Mädels aus San Christóbal und 4 weiteren ICJA-Freiwilligen. Es findet im Landesinneren statt und um ehrlich zu sein hab ich so ziemlich keine Ahnung was auf uns zukommt.

Auf jeden Fall wird es auf Spanisch stattfinden und für mich wird sich somit herausstellen, wie gut ich tatsächlich Spanisch verstehe und spreche.

Zwischenseminar- 24.02.14 (Woche 24)

 

Ich bin wieder zurück in Santo Domingo und kann jetzt behaupten, dass ich mit meinem Spanisch höchst zufrieden bin. Ich kann mich noch verbessern natürlich, aber im großen und ganzen alles top.

 

Nach sehr kurzer Zeit stellte sich heraus, dass unsere 8ter Gruppe von Freiwilligen genau richtig war. Es war interessant, das Erlebte und die Eindrücke der anderen zu hören, und noch interessanter, dass es viele Gemeinsamkeiten gibt. Während dem Seminar gab es Ausflüge nach Santiago, La Vega Vieja und zu den Projekten der 4 ICJA-Freiwilligen.

Dieser letzte Ausflug hat mir am meisten zu Denken gegeben. Man sieht auf den ersten Blick dass Salcedo und Umgebung nicht typisch Dominikanisch ist. Es ist alles sehr sehr sauber, ordentlich, malerischer und irgendwie jede Wand mit einem Kunstwerk versehen. Doch auch die Projekte sind von Grund auf unterschiedlich. Die Gegend, die Hermanas Mirabal  heißt, hat ganz andere Geldressourcen und so sind auch die Projekte viel viel reicher und werden vom Staat her unterstützt. Das zu sehen, war nicht nur für mich ein Schock, und um ehrlich zu sein, geht mir diese Ungerechtigkeit ganz schön an die Nieren. Nicht zu letzt, da es ja diese Ungerechtigkeit nicht nur innerhalb dieses Landes, sondern auf der ganzen Welt gibt.

Aber ich weiß, dass ich in meinem Projekt gebraucht werde und trotz der Möglichkeiten, die andere Freiwillige vielleicht haben, möchte ich nie im Leben tauschen.

 

Und mit dieser Erkentniss gings dann nochmal nach La Vega zum Karneval, bis ich dann meinen Heimweg ins dreckige, laute, meist nicht malerische, aber heimische Santo Domingo antrat.