Dezember 2013- Woche 12-15

Santo Domingo- 02.12.13 (Woche 12)

 

Seit 2 Tagen mache ich mir alle 10min klar, dass wir Dezember haben, in Deutschland bereits der erste Schnee gefallen ist und in gut 3 Wochen Weihnachten ansteht.

Bei diesem Wetter irgendwie wirklich kaum zu glauben. Es ist als ob jemand im Juli oder August die "Pause-Taste" gedrückt hat und das, an nem besonders heißen und schwülen Tag.

 

In letzter Zeit sind wir Santo Domingo etwas näher kommen. Zum einen haben wir inzwischen einige Freiwillige hier kennengelernt und zum anderen auch erste Ausflüge bei Nacht unternommen.

 

Am Samstag war ich bei einer Französin aus meinem Sprachkurs eingeladen. Alle kamen mit Ehemann/Ehefrau und Kindern und es war ein ziemlich lustiger Abend. Es ist zwar nicht ganz so leicht sich zu unterhalten, wenn man aus so vielen unterschiedlichen Ländern kommt. Vertreten war natürlich Deutschland, Frankreich, Belgien, Guadeloupe, Guinea und vielleicht noch 1-2 mehr, da ich nicht weiß, woher die Ehemänner kommen.

Es gab Hühnchen von der Afrikanerin mit Kuskus und von einer der Französinnen Mousse au Chocolat (ein Genuss!!!). Das Highlight des ganzen Abends aber war die Wohnung selbst. Diese liegt nämlich ca. 200m vom Meer entfernt im obersten, 9.Stock und hat ein Palmenblattdach. Den Blick aufs Meer hatte ich nicht, da es schon dunkel war, dafür aber auf das nächtliche Santo Domingo. Und als ob der Anblick allein nicht schon genug wäre, gab es im Laufe des Abends noch ein Feuerwerk.

Obwohl ich in der Gruppe die Jüngste war (die Kinder mal abgesehn) war es ein wirklich toller Abend und ich bin froh Santo Domingo auch mal aus dieser Sicht kennengelernt zu haben.

November 2013
Mein November-Bericht. Natürlich wieder mit dem Hauptaugenmerk auf der Arbeit hier :)
November 2013 Theresa.pdf
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Besuch- 12.12.13 (Woche 13)

 

Letzte Woche haben wir Besuch von zwei aus Guatemala bekommen. Es ist eine sehr gute Freundin von Marcelina und ihr 18-jähriger Sohn. Leider, leider, leider,... aber ich verstehe so ziemlich nichts von dem, was er mir sagt. Und da es für ihn anscheinend irgendwie nicht funktioniert, langsamer zu sprechen, fühle ich mich wieder in die Anfangszeit hier zurückversetzt und verbringe die Zeit damit, abzuschätzen welche meiner Interpretationsansätze richtig ist. Aber zum Trost versichern mir sowohl Marcelina, als auch Angel, dass es für sie ebenfalls nicht so leicht ist. 

Mal abgesehn von den Kommunikationsschwierigkeiten finde ich es interessant, mal andere Lateinamerikaner außer Dominikaner zu treffen.

Um ihnen Santo Domingo zu zeigen, macht unsere Gastmutter viele Ausflüge, zu denen wie manchmal mitdürfen. Gestern waren wir in einem Park, in dem einfach alles mit bunten Lichterketten umhüllt war. Fotos davon gibts hier.

Oft können wir allerdings nicht mit, wir haben ja Schule sowohl als Schüler, als auch als Lehrer...irgendwie komisch immer hin- und her zu springen.

Gestern waren mündliche Prüfungen und morgen haben wir Abschlussexamen. Danach sind wir fertig mit Sprachkurs und konzentrieren uns ausschließlich auf die Arbeit.

Das mit der Weihnachtsstimmung ist ne schwierige Sache hier. Die will nämlich so garnicht aufkommen bei diesen Temperaturen, aber ich denke viel ans kalte Deutschland, Weihnachtsmärkte und die Kerzenzeit.

Alles- 21.12.13 (Woche 14)

 

Examen I

Nick und ich haben unsere Examen erfolgreich bestanden.

In der mündlichen Prüfung habe ich 10 von 10 Punkten erreicht und im Abschlussexamen 85 von 100. Damit habe ich als Abschlussnote 90 von 100 Punkten und somit bestanden.

Auf die volle Punktzahl in der mündlichen Prüfung bin ich schon ein kleines bisschen stolz, besonders da vor meiner Abreise, Spanisch nicht gerade mein Parade-Fach war und an so etwas nie im Leben zu denken gewesen wäre.

 

Examen II

In der Dominikanischen Republik gibt es die Prüfungszeit. Alle Schüler im Land schreiben ihre Examen also innerhalb der selben 2 Wochen. 

Das hat natürlich auch die Schule und die Arbeit beeinflusst. 

Die obersten zwei Klassen mussten eine Englisch-Prüfung schreiben, die ich zwar nicht selbst zusammengestellt habe, aber beaufsichtigen und korrigieren musste. Es ist so wie ich gedacht hab. Diejenigen die sich dafür interessieren, können das, was wir im Unterricht gemacht haben und der Rest weiß so gut wie garnichts.

Obwohl dieses Examen einem etwas größeren Vokabeltest geähnelt hat, ist er also sehr durchwachsen ausgefallen. Ein Problem in diesem Land ist einfach, dass sich weder Schüler, noch Eltern für Noten interessieren und somit keinerlei Ehrgeiz stattfindet.

Auch im Kindergarten gab es Examen. Die Kinder mussten zum Beispiel die Dominikanische Flagge anmalen oder einen bestimmten Vokal in einem Satz umkreisen. Bei diesen Examen musste immer jemand dabei sitzen, und jeden einzeln unterstützen. Es schien zwar ganz normal, diese Prüfungen zu machen, allerdings  ist mir der Sinn dahinter, 3-jährige ein Examen schreiben zu lassen entgangen.

Prüfungszeit heißt auch, dass es in unserem Garagen-Nachmittags-Unterricht Examen gibt. Nach Anweisungen meiner Gastmutter, habe ich diese Examen "hergestellt". Bedeutet: kein Kopierer, also von Hand.

Ich hab Obst und Gemüse gemalt, damit sie sagen sollten was eben was ist, Zahlenraupen gezeichnet und andere Aufgaben in Mathe, Spanisch, Naturkunde, usw aufgeschrieben und eben hinterher auch wieder dabei geholfen, die Aufgaben zu lösen.

 

San Christóbal

Letztes Wochenende haben wir wiedereinmal unsere Kolping-Mädels besucht. Nahe San Christóbal gibt es die anscheinend ältesten Höhlen der Karibik mit Taino(so heißen die Ureinwohner dieser Insel)-Zeichnungen.

Der Ausflug war wirklich sehr interessant. Um zu den Höhlen zu kommen, mussten wir durch eine Art Dschungel klettern und mit Helmen und Kopftaschenlampe durch die stockdunklen Höhlen klettern. Es gibt über 50 Höhlen dort, aber wir haben uns auf zwei beschränkt. Die erste hatte noch einen gemachten, ebenen Fußboden, die zweite war abenteuerlich. Es gab ein Moment in dem wir unsere Taschenlampen ausmachen sollten und der Stille zuhören. Ich habe noch nie vorher eine so laute und störende Stille in meinem Leben gehört.

 

Wohnung

Da in unserer Wohnung vorher nur eine Person gewohnt hatte, fehlten doch einige Sachen. Mit einem kleinen Zuschuss von pax-christi, ging es also in ein schwedisches Möbelgeschäft, um diesen Zustand zu ändern und ich bekam endlich mein langersehntes Regal.

Da ich eben dieses auch benutzen wollte, und ich weder darauf warten wollte bis das richtige Werkzeg da ist, noch bis einer der Männer hier sich mal aufrafft um mir zu helfen, hab ich das kurzerhand selbst in die Hand genommen.

Einen Teil des Geldes haben wir für Wandfarbe ausgegeben und inzwischen unsere Wohnung gestrichen. Vor Weihnachten zu streichen, ist eine Art brauch hier, aber ich werde die Weihnachtsbräuche und -gewohnheiten noch in einem anderen Blog genauestens erörtern.

 

Plätzchen

Ja, wir haben das Projekt "Plätzchen in der DomRep" verwirklicht. Es gibt jetzt Kokosmakronen, Butterplätzchen und Vanillegipferl. Leider sind die Makronen voll in die Hose gegangen und die Butterplätzchen könnten auch besser sein. Aber backt mal jemand in Deutschland ohne die richtigen Zutaten, ohne Küchengeräte oder Waage die perfekten Plätzchen!

Es war ein kleines Stückchen Zuhause und Weihnachts-Normalität und man kann alles Essen. Außerdem weiß ich jetzt wie man Vanille-Zucker selbst herstellt ;)

 

Besonders viel denke ich jetzt gerade an Daheim, an das Weihnachtsbaum schmücken, Lichter aufhängen, Krippe hinstellen und alle anderen Vorbereitungen.

Es ist so komisch dieses Jahr nicht dabei zu sein und mit seiner eigenen Familie zu feiern. Ich vermisse vieles, bin aber natürlich auch neugierig, wie das hier so wird. 

Ich werde hier noch viele Bilder hochladen und versuchen euch die Dominikanische Weihnachtszeit zu zeigen.

 

Feliz Navidad- Frohe Weihnachten aus der Karibik!

 

Weihnachten- 27.12.13 (Woche 15)

 

Wie ich mitbekommen und auch erfragt habe, kennt man hier sowas wie Advent nicht. Die Zeit vor Weihnachten ist wie so ziemlich jede beliebige andere Zeit. Allerdings gibt es doch ein paar kleine Merkmale.

Wie schon einmal erwähnt, ist die Vorweihnachtszeit eine Farbenzeit. Bedeutet, dass in dieser Zeit die Leute ihre Wände neu streichen oder streichen lassen. Was diese "Tradition" angeht, haben Nick und ich also voll mitgemacht.

Eine andere Sache, die so gut wie alle machen, ist sich neue Kleidung zuzulegen, die dann am 25. bzw 31. Dezember zum ersten mal getragen werden darf. Im Dezember kaufen alle ein wie verrückt und die Läden sind voller Angebote und Weihnachts-Specials.

Zu diesen Merkmalen, kommen dann die Supermärkte, die schon Monate vorher mit Weihnachts-Deko überschwemmt sind und so eine Attraktion wie der Lichterpark. (Ironie komm raus- während ein Großteil des Landes kein Strom hat, leuchtet Santo Domingo, als ob es nichts wichtigeres gäbe).

 

Auch Weihnachten ist nicht sonderlich Traditionsträchtig. Am 24. gibt es ein Abendessen mit den üblichen Speisen (Reis, Bohnen, Hühnchen,..) und Äpfel und Trauben in der Familie. Nick und ich haben einen wirklich gut geglückten Kartoffelsalat beigesteuert, der sogar halbwegs gegessen wurde.

Dieses Abendessen hat für uns bei unseren Nachbarn stattgefunden, die ja Familie sind, und danach saßen wir noch mit ein paar Cousins zusammen, die später gekommen sind.

Obwohl es für uns früh ins Bett ging, ist die Nacht vom 24. auf den 25. die Nacht, in der wohl ein großteil der Jugendlichen durchmachen, und die ganze Nacht feiern.

Am 25. gings für uns nach Mal Nombre. Dort wo auch die Schule ist, lebt ein großteil der Familie und dort wurde getanzt und getrunken.

Und der 26.? Naja. Arbeitstag. Sowohl am 24. als auch am 26. wird in der Dominikanischen Republik ganz normal gearbeitet und auch ich hab an der Homepage für mein Projekt weitergewerkelt.

Alles in allem fande ich sehr schade, dass es hier anscheinend kaum noch richtige Traditionen und Rituale gibt. Natürlich war es interessant, Weihnachten mal wo anders zu verbringen, allerdings freue mich sehr auf das Weihnachten im nächsten Jahr mit meiner Familie, der Adventszeit vorher, dem Plätzchen backen,...