Mai 2014- Woche 35-38

Viel- 13.Mai 2014 (Woche 36)

 

Endlich setze ich mich wieder an meinen Blog, den ich im letzten Monat sehr vernachlässigt habe. Es tut mir ehrlich Leid, aber ich denke man versteht dass das mal passieren kann, oder? Dafür gibts jetzt mehr als genug zu erzählen von...

 

...dem Besuch meiner Eltern

Inzwischen sind die beiden natürlich längst wieder weg, aber die Nachwirkungen ihres Besuchs bleiben: die mitgebrachte Schokolade und ein paar Geschenke, aber vor allem ein Motivationsschub.

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich ein All-Inclusive Ressort betreten und die 2 Wochen faulenzen können. Ich kann garnicht beschreiben wie aufgeregt ich war am Tag ihrer Ankunft und umso mehr habe ich mich gefreut als ich sie endlich in die Arme schließen konnte. Trotzdem war es komisch, sie auf einmal hier zu haben, besonders beim Besuch in der Schule und in der Gastfamilie. Ich denke es hat ihnen gefallen, aber auch gezeigt, wie die Hitze und der Lärm die Arbeit erschwert und einen müde und erschöpft machen kann.

Dazu im Gegenteil standen unsere Ausflüge in die schönen Orte der Halbinsel Samana im Osten der Dominikanischen Republik. Paradisich wie immer und mit strahlendem Sonnenschein waren die Strandaufenthalte allerdings an einem kräftigen Sonnenbrand bei uns allen Schuld...und trotzdem hat es sich gelohnt.

Dank abgesagtem Flug ging es dann ein Tag später als geplant zurück nach Deutschland. Der Abschied ist mir nur mittelschwer gefallen, da sich mein Auslandsjahr inzwischen dem Ende zuneigt und ich bald alle wiedersehen werde.

 

...der Arbeit

Wieder zurück in der Arbeit war ich endlich mal wieder richtig motiviert dabei. Zwar hatte der Alltag mich wieder, aber ich war bereit mir neue Herausforderungen zu suchen. Jetzt gerade bin ich dabei, für jedes Kind eine Art Mappe zu gestalten, in der am Ende des Jahres alle Kunstwerke gesammelt werden können. Diese Arbeit beschäftigt mich vor allem Nachmittags, aber es macht Spaß und ist ein guter Zeitvertreib bei dem aktuellen Wetter.

Außerdem habe ich mir einige Kinder als "Projekte" rausgesucht. Da wären zum einen meine drei Musketiere, die drei jüngsten der Schule. Jeden Tag sitzen sie vor mir und ich gebe ihnen ihr Bananen-Püree mit Ei oder Kartoffelbrei oder was es sonst noch gibt. Einer der drei, Gabriel, der zwar schon zwei ist, hat erst dieses Monat das Sprechen angefangen und eines seiner ersten Worte war mein Name. Sonst versuch ich ihnen beizubringen, selbst schön den Löffel zu halten, anstatt in die Pampers auf dem Klo "pipi" oder "pupu" zu machen und ihnen einzutrichtern, dass man kein Daumen lutschen soll.

Ein anderes Kind ist Carlos, einer von zwei blonden Kindern im Kindergarten. Es ist sehr schwer mit ihm umzugehen, er heult viel, spricht nicht, spielt nicht mit den anderen Kindern und wenn er was ausmalen soll, tut er nichts. Ich denke durch meine Haarfarbe habe ich vielleicht einen Bezug zu ihm aufbauen können, denn inzwischen konnte ich ihn ein paar Mal zum malen bewegen und ihm ein paar Worte entlocken.

Sonst singe ich viel mit allen und bin weiterhin für die Gestaltung von Arbeitsaufträgen zuständig.

 

...dem Wetter

Seit einiger Zeit ist das Wetter hier richtig nervig. Es ist zwar immernoch heiß, aber ständig nur bewölkt und es regnet und Gewittert eigentlich jeden Tag. Durch die Unwetter sind immer wieder Leitungen beschädigt worden und wir hatten sehr oft Stromausfall, meist den halben Tag lang. Es scheint sich wieder zu bessern, aber auch jetzt gerade seh ich nur schwarze Wolken, wenn ich aus dem Fenster schaue.

 

...der Technik

7 Monate lang habe ich sitzend auf dem Boden in Nicks zimmer verbracht, wenn ich Internet wollte. Dank Nicks Papa, der ein zweites Lan-Kabel aus Deutschland mitgebracht hat, ist das jetzt vorbei und ich schreibe jetzt gerade den ersten Blog von meinem Zimmer aus.

 

...anderen Freiwilligen

Zwar ist der Drang, mehr Freiwillige kennenzulernen verschwunden, allerdings macht es immernoch Spaß sich mit denen zu treffen die man kennt. In letzter Zeit haben wir uns einige Male treffen können und jedes Mal merkt man mehr wie aus den Bekanntschaften Freunschaften geworden sind. Besonders so ein Ereigniss wie die gemeinsame Besteigung des Pico Duartes hat da zusammengeschweißt.

 

...Ausflügen

So viele Ausflüge gab es in letzte Zeit zwar nicht, aber endlich konnte ich ein weiteres meiner Ziele abhacken. Las Dunas de Baní, sind natürliche Dünen ca 1 1/2 Stunden weg von Santo Domingo. Auf einmal steht man im Sand und fühlt sich wie in der Wüste. Ist also ganz witzig dort gewesen.

 

 

Das wars jetzt erstmal. Ich werde versuchen wieder regelmäßiger meine Beiträge zu verfassen, aber erstmal kommen noch ein paar Fotos...

Mal eben Haiti angeschaut- 22.Mai 2014 (Woche 37)

 

Nachdem ich den Reiseführer durchforstet hatte, den meine Eltern hiergelassen haben, hat uns wieder die Reiselust gepackt.

Einmal quer durchs Land in den Nord-Westen gings dafür in ein kleines Städtchen namens Monte Christi. Die Dominikaner selbst meinen Monte Christi würde im Jahr 1985 feststecken, keine Ahnung wieso :D Ich fand es aber heeeeeerrlich angenehm. Irgendwie waren die Dominikaner dort zu schüchtern, um mir hinterherzurufen und haben nur geschaut. Monte Christi ist bekannt für den "Morro"; ein kleiner Berg der in der Ebene steht. An Salzgärten vorbei geht es an den Fuß des Berges, wo es mal vor EEEEEEEEEwigkeiten eine Treppe gab. So aber mussten wir in der prallen Sonne neben der ehemaligen Treppe hochwandern und -klettern. Von oben gab es dann eine schöne Aussicht und wir konnten sogar die Berge von Haiti sehen... so gesehen haben wir uns also Haiti angeschaut. Nach der Besteigung sind wir noch so ein bisschen rumgewandert. Dort oben scheint es viel trockener zu sein, als im Rest des Landes, denn die obligatorischen Mangobäume und Bananenstauden fielen aus und stattdessen gab es die verschiedensten Kakteen-Arten.

Ich muss zwar sagen, dass ich schon schönere Plätze im Land gesehen habe, aber es war doch wieder was ganz anderes und ich bin unendlich froh drum dort gewesen zu sein und auch eine überhaupt nicht touristische Gegend anzuschauen.