Juli - Ende- Woche 43-52

So....was ist in den letzten Wochen so passiert?

Das Schuljahr hat geendet und damit die Arbeiten an dem neuen Kindergarten, der im September eröffnet werden soll begonnen. Streichen, putzen, so Dinge eben in prallender Hitze in einem Schwarm von Moskitos.

Zwischendurch dann...REISEN. Vor allem der Süden ist jetzt seeeehr gut erkundet und für sehr schön befunden worden. Glücklicherweise eben noch nicht so touristenüberschwemmt. Und dann habe ich noch die Grenze zu Haiti überschritten... nach fünf Minuten gings allerdings auch schon wieder zurück. Trotzdem, die krassen Gegensätze zwischen Haiti und der DomRep werden einem schon nach 1 Minute sehr deutlich vor Augen geführt.

 

In ein paar Tagen kommen unsere Nachfolgerinnen, denen wir schonmal die öffentlichen Verkehrsmittel zeigen und zu ein paar schönen Orten gehen. Anfang September bin ich wieder in Deutschland...

Jetzt am Ende fragt man sich so... was ist denn jetzt dieses Jahr alles passiert...?

So spontan und ohne im Internet zu schauen fällt mir da die gewonnene WM ein, die Probleme in der Ukraine, Nelson Mandela ist gestorben und die Bundestagswahlen in Deutschland.

Wenn ich so forsche war da natürlich mehr... viel mehr.

Und bei mir? Bei mir ist viel passiert... eigentlich wie jedes Jahr, nur anders.

Ich bin in die Karibik gezogen, habe eine Sprache gelernt, habe einen Arbeitsalltag gehabt, Freundschaften geknüpft und liebgewonnene Menschen verabschiedet, hatte eine Mandelentzündung, einen tropischen Virus, Läuse, ungefähr 50 mal Grippe, habe gelernt auf dominikanische Weise Wäsche zu waschen und ein Moskitonetz so zu drapieren, dass es keine Schlupflöcher mehr gibt, habe Probleme gelöst, Kindern beim Sprechen lernen geholfen, ein Land erkundet, bin Guagua gefahren, habe einen Weihnachtsbaum aus Plastik zusammen gebaut, hatte Heimweh, habe den Höchsten Berg der Karibik erklommen, wurde Hölenforscherin und Fremdenführerin (für Mama und Papa), habe den Luxus frischer Früchte erleben können (Mango, Ananas, Papaya, Maracuja, Limetten, Avocado, ....), habe Krokodile und Delphine gesehn, bin zu einem Elektrofestival, habe die Grenze zu Haiti überschritten und war in Amerika.

Ich habe gelacht, geweint, bejubelt, betrauert, geschimpft, gedankt, genossen.

So...mein Koffer ist so gut wie gepackt. Heute ist der letzte Abend in der Dominikanischen Republik und in 24h sind wir bereits über den Wolken irgendwo zwischen hier und da.

Irgendwie ist mir häufig zum Heulen... aber weshalb genau kann ich nicht sagen. Vorfreude oder Abschiedstrauer? Ich habe keine Ahnung.... wahrscheinlich von beidem etwas. Die Fragen die ich mir gerade stelle sind, ob ich meine Freunde hier wieder sehen werde? ob ich überhaupt zurückkome? oder wann? Kann ich in Kontakt bleiben? Was wird aus den ganzen Kindern, die ich so sehr ins Herz geschlossen habe? Wird der neue Kindergarten erfolgreich?

So viele Fragen und selbstverständlich habe ich keine Antworten.

Trotzdem denke ich sehr dankbar auf das letzte Jahr zurück.

Gerade weil ich jetzt hier war, weiß ich die Erfahrungen und die Möglichkeiten die ich hatte zu schätzen.

Im letzten Jahr hat sich so unendlich viel verändert in mir und in meiner Beziehung zu allem und vielen. Und ein großer Anteil hatten und haben dabei alle Menschen in Deutschland. Alle die für mich da waren, die sich für meine Arbeit interessiert haben und vielleicht sogar gespendet haben.

 

Vielen vielen Dank!

:)